75 Jahre Befreiung Vernichtungslager Auschwitz – Ludwig Marum

Am 27.Januar jährte sich zum 75. Mal die Befreiungstag des Vernichtungslagers Auschwitz. Bundespräsident Steinmeyer mahnte in der Gedenkstätte Yad Vashem seine Landsleute – uns – sich dem erstarkten Antisemitismus und den bösen Geistern in neuen Gewändern entschieden entgegenzutreten.

75 Jahre, ein Menschenleben.

Jetzt, da die Zeitzeugengeneration bald keine persönlichen Erinnerungen mehr schildern kann, gleichzeitig wiedererstarkte völkische und antisemitische Gesinnungen ihr Unwesen treiben und Verbrechen begehen, müssen alle demokratischen Kräfte in gemeinschaftlicher Anstrengung Zeichen setzen.

Der Lernort Kislau ist heute nötiger denn je und muss jetzt in die Realisierung gehen. Denn: Demokratie braucht Demokraten, aber weil die Demokratie nicht vererbbar ist muss sie gelernt werden. Eine sich entsolidarisierende Gesellschaft braucht starke Impulse und starke Instanzen, die demokratische Grundwerte vermitteln.

Hier, an diesem besonderen Erinnerungsort, sollen vor allem junge Menschen demokratierelevante Themenkomplexe erlernen dürfen. Aus der Geschichte lernen, Widerstand leisten, Zivilcourage gegen Ausgrenzung und totalitäre Strukturen begreifen heißt Menschenrechte und Freiheit zu sichern. Wenn uns, 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz, keine „Erinnerungsmenschen“ mehr mahnen können müssen „Erinnerungsorte“ diese Funktion übernehmen.

Hier ist so ein Erinnerungsort.

Hier erinnern wir uns an Ludwig Marum, der ein deutscher Rechtsanwalt und SPD-Politiker war. Weil Marum jüdischer Herkunft war und sich politisch für die Weimarer Demokratie und gegen den Nationalsozialismus eingesetzt hat, war er bei den Nazis verhasst und wurde am 29. März 1934 hier im ehemaligen KZ Kislau ermordet.

In der Pfalz geboren hat er in unserer Region seine Fußabdrücke hinterlassen. Er ist in Bruchsal aufgewachsen, ging auf das Schönborn-Gymnasium, studierte Jura in Heidelberg und ließ sich als Anwalt in Karlsruhe nieder. Als Sozialdemokrat war er Mitglied des badischen Landtags in Karlsruhe, war Fraktionsvorsitzender und Justizminister. Als Chorsänger ist er in allen Gemeinden unserer Region aufgetreten.  Wir laufen heute die Wege, die er gelaufen ist.  Wir fahren heute auf den Straßen, die ihn nach seiner Verhaftung in Karlsruhe auf einer Schaufahrt der Nazis ins damalige KZ Kislau gebracht haben.

Hier ist der „Erinnerungsort“ unserer Region. Wir fordern den heutigen und zukünftige Land- und Kreistage von Baden-Württemberg auf, unverzüglich Verantwortung zu übernehmen und den Lernort Kislau endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Finanzielle Versprechungen, die zurückgenommen wurden, Entscheidungen, die ausgesessen werden, gefährden die Zukunft dieses Erinnerungsortes, dieses Lernortes und stärken die „bösen Geister“. 

Zwei Vertreter des Kreistags sind heute hier. Tragen Sie das Gewicht dieses Ortes in Ihre Fraktionen und nutzen Sie Ihre Positionen, um Zeichen für die Demokratie zu setzen.

 

Weinerei in Bad Schönborn

Am Samstagabend verwandelte sich der historische Hof in der Badstraße erneut in ein Weinlokal mit Wohnzimmerflair. Eine Getränkekarte gab es nicht. Jeder Gast erhielt ein leeres Glas und konnte von den Dutzenden offenen Weinflaschen auswählen. Außerdem gab es mediterrane Snacks, Lagerfeuer und Musik. Mit dem solidarischen Bezahlprinzip „Gib, was du willst“, konnte jede*r selbst entscheiden, wie viel er/sie für den Wein zahlt. In gemütlicher Atmosphäre unterhielten sich viele Besucher*innen, Gemeinderät*innen und Bürgermeister Klaus Detlev Huge über aktuelle Bad Schönborner Themen. In diesem Jahr besuchten rund 100 Gäste die Weinerei in Bad Schönborn. Veranstaltet wurde die große Weinprobe vom SPD Ortsverein und den Jusos. „Der SPD Ortsverein möchte sich vor allem bei den örtlichen Weingütern und Weinhändler*innen für die großartige Zusammenarbeit bedanken. Viele Familienbetriebe prägen das Kulturgut Wein in Bad Schönborn und Region. Unsere Weinberge sind zudem ein beliebtes Ausflugsziel und tragen so zum Tourismus unserer Kurgemeinde bei“, so der Vorsitzende Dennis Eidner. Am Abend zeigte sich die große Vielfalt dieses Kulturguts. Es konnten Weine vom Weingut Rainer Weidemann, VIF Weinhandel, Weltladen Bad Schönborn und Weingut Bosch in der Weinerei probiert werden. Da das Veranstaltungsformat sehr gut bei den Gästen ankam, wollen die Veranstalter auch 2020 wieder eine Weinerei durchführen. Im Dezember 2019 wird das Hoftor erneut für den „Lebendigen Adventskalender“ (6.12.) und den „Tausendlichter Weihnachtshof“ (15.12.) geöffnet.

 

Neue Partei- und Fraktionsspitze bei der SPD Bad Schönborn

„Wenn du schnell laufen willst, geh alleine. Wenn du weit kommen willst, geh gemeinsam.“ Unter diesem Motto wurde auf der Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Bad Schönborn das neue Spitzenduo aus Dennis Eidner (Ortsvereinsvorsitzender) und Susanne Matthias (stellvertretenden Ortsvereinsvorsitzende) gewählt. Gemeinsam wollen sie auch im Gemeinderat als Fraktionsdoppelspitze für ein solidarisches und ökologisches Bad Schönborn eintreten.

 

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