Vetternwirtschaft II

Veröffentlicht am 11.05.2010 in Kommunalpolitik

Es erscheint uns als äußerst kritische Entwicklung in unserer Gesellschaft, wenn junge Menschen beim Start in ihr Berufsleben den Eindruck vermittelt bekommen, nicht ihre Leistung oder Persönlichkeit sind gefragt, sondern allein die entsprechenden Beziehungen.
Eine solche Entwicklung fordert geradezu zu Vetternwirtschaft und Vorteilsnahme in allen Ebenen unserer Gesellschaft auf.
Und ob eine solche Entwicklung für unser Gemeinwesen zukunftsfähig und wünschenswert ist, wagen wir sehr zu bezweifeln.

Was ist geschehen?

Nachdem der Bürgermeister im September letzten Jahres den Sohn der Gemeinderätin und Konrektorin der Grundschule Mingolsheim ohne den Gemeinderat zu fragen oder auch nur zu informieren, für ein Jahr befristet eingestellt hatte, kam nun diese Einstellung erstmals auf die Tagesordnung des Gemeinderats.

Da nun die unbefristete Vergabe der Stelle anstand, musste der Bürgermeister die Zustimmung des Gemeinderats einholen.
Und deshalb stand nun die Vergabe eben dieses Stelle erstmals auf der Tagesordnung der nicht öffentlichen Sitzung des Gemeinderats.

Bei der Besetzung einer solchen Stelle sollte es selbstverständlich sein, dass diese ausgeschrieben wird und alle Interessierten sich melden können.
Die Verwaltung macht aus den eingegangenen Bewerbungen eine Vorauswahl und legt die in frage kommenden Bewerber dem Gemeinderat zur Entscheidung vor.

Aber doch nicht in Bad Schönborn !!

Die SPD Fraktion stellt fest, dass diese Stelle nur deshalb befristet besetzt wurde, um die Zustimmung des Gemeinderats zu umgehen.

Den vorgeschobenen Zweck der Erprobung hätte auch eine 6- monatige Probezeit, wie in Arbeitsverträgen möglich und auch üblich, erfüllt.

Unsere Aussagen zu diesem Verfahren und den Qualifikationen des Bürgermeisters vom 22.9. letzten Jahres:

“Offensichtlich fehlt dem Bürgermeister dieser Gemeinde jedes Gespühr für politische Korrektheit und Moral!“
und:
“Der Bürgermeister dieser Gemeinde ist offensichtlich nicht in der Lage, eine Stellenbesetzung politisch korrekt vorzunehmen.“

finden hiermit ihre Bestätigung.

Der Gipfel ist jedoch, dass dieses Verfahren auch noch von den Fraktionen der CDU und FWV einstimmig mitgetragen wird.
Sieht so die Kontrolle der Verwaltung durch den Gemeinderat aus ?

Die SPD hatte vorgeschlagen, die Stelle nun offiziell auszuschreiben und die endgültige Besetzung anschließend vorzunehmen.
Bei dieser Ausschreibung hätte sich der bisherige Stelleninhaber bewerben können und sicher gute Chancen gehabt, die Stelle auch zu bekommen.

Aber diesmal eben ohne Mauschelei und Vetterbwirtschaft !!!

 

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