Erweiterung Tongrube Rettigheim

Veröffentlicht am 19.01.2017 in Kommunalpolitik

Auf der letzten GR-Sitzung nahm die Information zur geplanten Erweiterung der Tongrube Rettigheim auf der Gemarkung Malsch breiten Raum ein. Die vorliegenden hydrogeochemischen und isotopengeochemischen Untersuchungen ergaben, dass von der Erweiterung der Tongrube für die Heil-und Thermalquellen der Gemeinde keine Gefahr ausgeht.

Die Erweiterung soll übereinen Zeitraum von 25 Jahre in vier Abschnitten erfolgen. Auf Nachfrage unseres Fraktionsvorsitzenden Schindler ist danach der Tonbestand erschöpft und der Abbau wird beendet.

Nach dem Abschluss des Tonabbaus auf der Erweiterungsfläche erfolgt der Rückbau der Anlage. Die Flächen müssen entsprechend der Rekultivierungsauflagen wieder auf das Umgebungsniveau aufgefüllt und aufgeforstet werden.

Auf Nachfrage der SPD-Fraktion wurde das in der Vergangenheit zu Problemen führende Wiederauffüllen der Grube erläutert. Zur Wiederauffüllung darf nur unbelastetes Material, wie Erdaushub  oder unbelastetes Abbruchmaterial verwendet werden. Die Wiederauffüllung wird nicht von der Firma Wienerberger, sondern von der Gemeinde Malsch organisiert und überwacht.

Da für die Gemeinde diese Wiederbefüllung der kritischere Punkt darstellt, muss diese Wiederbefüllung seitens der Gemeinde genau beobachtet und ev. kontrolliert werden, denn auch bei der letzten Auffüllung gab es teilweise Probleme mit nicht zugelassenem Material.
 

Die Gemeinde Bad Schönborn hat bei der letzten Erweiterung der Abbautiefe 1999  bis 2002 eine negative Stellungnahme abgegeben und auf die Schutzwürdigkeit ihrer Heilquellen hingewiesen. Nachdem dieser Widerspruch keinen Erfolg hatte, wurde der Rechtsweg beschritten.

In diesem Verfahren hat das Verwaltungsgericht Karlsruhe 2002 die Klage der Gemeinde abgewiesen, da die Heilquellen der Gemeinde nicht berührt, und auch langfristig keine Gefährdungspotenziale gegeben seien. Die aktuellen Gutachten bestätigen die damalige Rechtsprechung, so dass die Position der Gemeinde weiterhin gesichert bleibt.


Ungeachtet dieses Verfahrens anerkennt die SPD-Fraktion die die Bedenken hinsichtlich der negativen Auswirkungen der Abholzung und des abschnittsweisen Beräumens der Erweiterungsfläche. Hier wird, zumindest mittelfristig, ein für die Naherholung und die Natur großer negativer Eingriff erfolgen. Da aber das Bergrecht und die Rohstoffsicherung hier eindeutig Vorrang genießen, wären Einwände auch bei dieser Erweiterung nicht durchsetzbar.

Daher hat die SPD-Fraktion dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, auf eine Stellungnahme seitens der Gemeinde zu verzichten.

 

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