Schließung des Senioren-Parks: mit der Gesundheit von Menschen spielt man nicht!

Veröffentlicht am 08.05.2019 in Gemeindenachrichten

Kaputtsparen, nicht investieren und dann die Pflegeeinrichtung schließen/verkaufen. Die Betreiber des Senioren-Parks, MK-Kliniken AG haben damit jahrelang große Gewinne eingefahren. Noch bevor Mitarbeiter*innen, Bewohner*innen und Verwaltung über die Schließung informiert wurden, wurde das Verkaufsobjekt bereits auf immowelt.de für 14,95 Millionen Euro angeboten. Die MK-Kliniken AG begründet die Schließung mit den hohen Anforderungen der Landesheimbauverordnung (LHeimBauVO). Die Verordnung legt neue Mindestgrößen für die Zimmer der Bewohner*innen vor. Doch diese Bauverordnung existiert bereits seit 2009 und das Landratsamt hat den Betreibern des Senioren-Parks eine Verlängerung der Frist bis 2031 eingeräumt. Die notwendigen Umbauten hätten also bei Interesse schon durchgeführt werden können. Doch größere Zimmer bedeuten für die Aktiengesellschaft weniger Bewohner*innen, weniger Einnahmen und weniger Gewinn. Deshalb hat sich die MK-Kliniken AG dafür entschieden, den Senioren-Park zu verkaufen. Nun verlieren 97 Mitarbeiter*innen ihren Arbeitsplatz, 90 Senior*innen müssen ihr Zimmer räumen und innerhalb von zwei Monaten einen neuen Pflegeplatz suchen. Die Gemeindeverwaltung und Bürgermeister Detlev Huge sind im Austausch mit der Heimaufsicht und wollen Pflegeplätze in der Nähe von Bad Schönborn suchen.

Die SPD Bad Schönborn macht deutlich, dass Profitgier im Gesundheitswesen nichts zu suchen hat. „In der Pflege muss es um die Menschen gehen. Wir dürfen auch in Bad Schönborn nicht zulassen, dass Großkonzerne die Pflege von Menschen und ihr Leben in Pflegeheimen zum Erwirtschaften möglichst hoher Renditen ausnutzen. Bad Schönborn muss ein starker, sozialer und nachhaltiger Gesundheits- und Tourismusstandort sein“, so der SPD-Vorsitzende Dennis Eidner. Im Kommunalwahlprogramm der 22 SPD-Kandidierenden werden deshalb neue Konzepte vorgeschlagen. „Das Aus des Senioren-Parks durch eine Aktiengesellschaft zeigt, dass sich Bad Schönborn nicht auf Konzerne verlassen darf. Stattdessen wollen wir gemeinsam mit Wohlfahrtsverbänden und sozialen Investoren neue Konzepte, wie beispielsweise ein Demenzdorf erarbeiten. Zudem braucht es bezahlbaren Wohnraum für das Pflegepersonal, alternative Wohnformen und die besten Pflegeplätze. Dafür werden wir in den nächsten fünf Jahren kämpfen“, so Eidner.

 

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