SPD unterstützt den Antrag der Michael-Ende-Schule auf Einrichtung einer Gemeinschaftsschule

Veröffentlicht am 01.08.2013 in Kommunalpolitik

Die SPD-Gemeinderatsfraktion möchte die Gemeinschaftsschule!

Wir möchten Sie aber nicht als Umwandlung des Namens einer Schule, sondern im Rahmen einer neuen Schulkultur und Schulstruktur im Ort.

Wir möchten eine Gemeinschaftsschule die eine anregende Lernumgebung anbietet, in der vonei-nander und miteinander zielorientiert gelernt wird und wo selbstverantwortlich geforscht, gearbeitet, gespielt, gelacht und gefeiert werden kann.

Eine Gemeinschaftsschule die somit ein Lebens- und Erfahrungsraum ist, in dem sich Persönlichkeiten entwickeln können, die in unserer Gesellschaft ihren Platz finden wollen und können.
Schülerzentrierte Lern- und Unterrichtsformen sollen ermöglichen, dass sich ein Maximum an individuellen Lernprozessen mit einem Optimum an gemeinsamem Lernen verbindet. Darüber hinaus soll eine Orientierung an der Berufs- und Lebenswelt stattfinden und der enge Kontakt mit den Eltern wird zum Wohl der Kinder regelmäßig gepflegt werden.

Wer unseren Open Air Filmabend vor fünf Wochen besucht hat weiß, Bildung war und ist für die SPD das wichtigste Thema in ihrer 150 jährigen Geschichte, ja es war sogar ein wesentlicher Grund zur Gründung unserer Partei.
Deshalb hatte auch die SPD-Fraktion in diesem Gemeinderat das Thema Bildung schon immer auf ihrer Tagesordnung.
Wobei Bildung, hier speziell die Bildung unserer Kinder, für uns immer auch hieß, Bildung für alle!
Egal aus welchem sozialen, finanziellen oder kulturellen Umfeld die Kinder kommen.

Deutschland ist immer noch das Land in Europa, in dem die schulische Entwicklung weitgehend vom sozialen Standard der Eltern abhängt.
Daher haben wir uns schon vor Jahren für die Einrichtung von Ganztageskindergärten und Ganztagesschulen eingesetzt, um allen Kindern die gleichen Chancen einzuräumen.

Nun ist auch in Baden Württemberg eine neue Schulart im Werden.

Eine Schulart, welche genau die Chancengleichheit verspricht, die uns im bisherigen Schulsystem gefehlt hat – die Gemeinschaftsschule

Die Gemeinschaftsschule – als Antwort auf gesellschaftliche / familiäre Veränderungen
die Ganztagsschule - als Lern- und Lebensraum.

Ich zitiere aus dem Kulturportal Baden-Württemberg
Es ist uns Ansporn und Verpflichtung, beste Bildungschancen für alle zu schaffen. Kinder und Jugendliche zu fördern, ihre Verschiedenheit als Wert anzuerkennen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten und Potenziale optimal zu entfalten, sind die Leitgedanken der Bildungspolitik. Das gilt selbstverständlich auch für Kinder mit Behinderungen als Teil unserer Gesellschaft. Alle Bildungseinrichtungen sollen dabei unterstützt werden, sich verstärkt auf die Unterschiedlichkeit junger Menschen einzustellen.

Gemeinschaftsschulen tragen durch individuelles Lernen zu mehr Chancengleichheit bei und sichern insbesondere im ländlichen Raum wohnortnahe Schulstandorte mit einem breiten Angebot an Schulabschlüssen.

• Jedes Kind bekommt die optimale Unterstützung und erreicht den
bestmöglichen Schulabschluss. Das gilt auch für Kinder mit
Behinderungen.

• Menschliche Unterschiede werden im schulischen Alltag als
Bereicherung erlebt.

• Herkunft und Bildungserfolg werden weitgehend entkoppelt.

• Mit den Eltern wird aktive Erziehungspartnerschaft gelebt.

Sie ist eine leistungsstarke und sozial gerechte Schule, in der die SchülerInnen bis Klasse 10 gemeinsam lernen und in ihren Begabungen gefördert werden. Da die SchülerInnen der Gemeinschaftsschule je nach persönlichem Leistungsvermögen nach den Bildungsstandards der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums unterrichtet werden, werden auch alle Abschlüsse der angebotenen Bildungsstandards ermöglicht.
Eine Nichtversetzung (Sitzenbleiben) gibt es nicht mehr.

So viel zur Theorie.

Wie stellt sich nun die Situation in Bad Schönborn dar?

Im Ort gibt es, abgesehen von der Mone-Schule, zwei Grundschulen, eine Werkrealschule und eine Realschule.

Nun soll die Werkrealschule in eine Gemeinschaftsschule wie bisher, im Verbund mit einer Grundschule geführt werden.

Der Rest der Schullandschaft bleibt, wie es bisher war.

Was ändert sich also für die Kinder und ihre Eltern?

Bisher mussten Kinder und Eltern nach der 4. Klasse entscheiden, gehe ich in die Hauptschule, bzw. Werkrealschule, in die Realschule oder auf Gymnasium.

Zukünftig müssen sich Kinder und Eltern nach der 4. Klasse entscheiden, gehe ich in die Gemeinschaftsschule, in die Realschule oder aufs Gymnasium.

Wo bitte ist hier der Unterschied, außer beim Namen einer Schule?
Es findet weiterhin eine Selektion nach der Grundschule statt.

Wie war das noch:

Da die SchülerInnen der Gemeinschaftsschule je nach persönlichem Leistungsvermögen nach den Bildungsstandards der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums unterrichtet werden, werden auch alle Abschlüsse der angebotenen Bildungsstandards ermöglicht.

Die Realität in unserer Gemeinde sieht also anders aus, als in schönen Veröffentlichungen des Kultusministeriums angepriesen.

Weshalb also eine Gemeinschaftsschule bei uns?
Der demographische Wandel ist auch an unseren Schulen angekommen. Die Schülerzahlen sinken. Sinkende Schülerzahlen bedeuten auch, dass nicht mehr jede Schule im Sekundarbereich I genügend Schüler bekommt, um langfristig zu überleben.

Die Gemeinschaftsschule soll daher eine Antwort auf den demographischen Wandels sein.
Sie soll für die Schüler mehrerer Gemeinden in zumutbarer Entfernung die Möglichkeit einer Ausbildung im Sekundarbereich I anbieten.

Damit steht jede Gemeinde im Wettkampf mit seinen umliegenden Schulen, denn wer möchte seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern schon gerne mittteilen, dass die Schule am Ort geschlossen wird?
Das Angebot einer möglichst breiten Schulischen Ausbildung am Ort ist ein entscheidender Standortvorteil für die Gemeinden

Und diesen Vorteil wollen wir auch für unsere Gemeinde sichern.
Und um uns herum entstehen immer mehr Schulen für diesen Bereich, oder sollen zumindest erhalten bleiben.

Schauen wir uns doch um, wo Schulen für den Sekundarbereich I um Bad Schönborn herum im Gespräch sind!

In
Malsch, St. Leon-Rot, Kronau, Waghäusel, Hambrücken, Forst,
Karlsdorf-Neuthard, Bruchsal, Ubstadt-Weiher, und Kraichtal

werden Gemeinschaftsschulen, oder Werkrealschulen beantrag bzw. sollen weiter bestehen bleiben.

Und das sind nur die uns am nächsten liegen!

Und daher sieht die Realität etwas anders aus als ursprünglich gedacht.
Kaum bekommt eine Gemeinde, wie z.B. Kronau die Ablehnung ihres Antrags auf eine Gemeinschaftsschule in Aussicht gestellt, geht ein Aufschrei durch den ganzen Kreis, bis hinauf zum Landrat.
Prompt werden zuvor festgelegten Richtlinien über die notwendigen Schülerzahlen einer Schule für den Sekundarbereich I wieder außer Kraft gesetzt.

Die Realschulen ziehen nicht mit und es bleibt die Teilung des Sekundarbereichs I und damit die Selektierung der Grundschüler bestehen.
Während andere Gemeinden um ihre Sekundarstufe bangen, wollen wir uns gleich zwei Schulen dieses Bereichs leisten -
die Gemeinschaftsschule und die Realschule.

Bei der Einführung eines neuen Systems, welches die Gemeinschaftsschule ja eindeutig darstellt, sind Fehler sicherlich unvermeidlich. Aber diese Fehlentwicklungen sind zu erkennen und baldmöglichst abzustellen

Die SPD-Gemeinderatsfraktion möchte die Gemeinschaftsschule!

Wir möchten Sie aber nicht als Umwandlung des Namens einer Schule, sondern im Rahmen einer neuen Schulkultur und Schulstruktur im Ort.

Wir möchten eine Gemeinschaftsschule die eine anregende Lernumgebung anbietet, in der voneinander und miteinander zielorientiert gelernt wird und wo selbstverantwortlich geforscht, gearbeitet, gespielt, gelacht und gefeiert werden kann.

Eine Gemeinschaftsschule die somit ein Lebens- und Erfahrungsraum ist, in dem sich Persönlichkeiten entwickeln können, die in unserer Gesellschaft ihren Platz finden wollen und können.

Schülerzentrierte Lern- und Unterrichtsformen sollen ermöglichen, dass sich ein Maximum an individuellen Lernprozessen mit einem Optimum an gemeinsamem Lernen verbindet. Darüber hinaus soll eine Orientierung an der Berufs- und Lebenswelt stattfinden und der enge Kontakt mit den Eltern wird zum Wohl der Kinder regelmäßig gepflegt werden.
Die Voraussetzungen hierfür erscheinen uns im Rektorat und Lehrerkollegium der Michael-Ende-Schule in hervorragender Weise gegeben.

Aber es darf nicht bei dem heutigen Beschluss bleiben.
Dieser kann und darf nur der erste Schritt sein.

Es ist zumindest mittelfristig ein Zusammengehen von Realschule und Gemeinschaftsschule anzustreben.

Nachdem die Gemeinde zunehmend Krippen- und Kindergartenplätze als Ganztagesplätze einrichtet, wird auch der Druck auf die Grundschulen zunehmen, einen Ganztagesunterricht anzubieten.
Umso mehr, wenn die Eltern merken, dass in der Gemeinschaftsschule eine qualifizierte Ganztagesschule ohne, oder zumindest mit deutlich geringeren Kosten für die Eltern angeboten wird.

Daher fordern wir die Verwaltung auf zu prüfen, ob nicht eine der beiden Grundschulen am Ort als verpflichtende Ganztagesschule eingerichtet werden kann, um den Eltern die Wahlfreiheit zu gewährleisten.

Als letztes ist dann zu prüfen, ob diese neue Gemeinschaftsschule nicht auch einen Gymnasialen Zweig anbieten kann.
Ansonsten würde sich Bad Schönborn in seiner Geschichte zum zweiten Mal um die Möglichkeit bringen, eine Gymnasiale Ausbildung vor Ort anbieten zu können.

Nur wenn wir an diesen Themen in den nächsten Jahren arbeiten, macht unser heutiger Beschluss Sinn und die neue Gemeinschaftsschule kann ihrem Auftrag gerecht werden, der da lautet:

„Da die Schüler und Schülerinnen der Gemeinschaftsschule je nach persönlichem Leistungsvermögen nach den Bildungsstandards der Hauptschule, Realschule und des Gymnasiums unterrichtet werden, werden auch alle Abschlüsse der angebotenen Bildungsstandards ermöglicht.“

 

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