Sollen wir Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen verbieten? Zu dieser Frage hat der SPD-Ortsverein den Leiter des Polizeireviers Bad Schönborn Gerd Volland und den örtlichen Juso-Vorsitzenden Dennis Eidner eingeladen.

Polizeihauptkommissar Volland setzte sich dafür ein, die Städte und Gemeinden per Gesetz zu ermächtigen, zeitlich begrenzt an jeweils genau geprüften öffentlichen Plätzen das Trinken alkoholischer Getränke zu verbieten. „Unbewachtes Trinken im Freien“ führe auch in den Gemeinden seines Reviers oft zu anschließenden Gewalttaten. Selbst die Züge des öffentlichen Nahverkehrs seien nach solchen Treffs oft nicht mehr sicher. Die Hälfte aller Gewalttaten in Deutschland fänden unter Einfluss von Alkohol statt. Hunderte von Kindern unter 14 Jahren müssten im Revier jährlich mit Alkoholvergiftung von Festplätzen abtransportiert werden.
Die Polizei brauche wirksame Instrumente. Platzverweis erst wenn einer gestört hat – das reiche nicht.

Der Student Dennis Eidner vertrat eine Gegenposition. Keine der Jugend-organisationen sei für das Verbot. Jugendliche würden im Verbotsfall eben ausweichen – oder gar die Polizei am Rande von Verbotszonen provo-zieren. „Nicht alle Biertrinker wenden Gewalt an“, betonte Eidner. Statt „law and order“ sei der Appell an die Eigenverantwortlichkeit gefragt. Er warb für verstärkte Vorbeugemaßnahmen gegen den Alkoholmissbrauch „quer durch unsere Gesellschaft“.

Der SPD-Bundestagskandidat Daniel Born vertrat dieselbe Position. In einer „teilweise betrunkenen gesellschaftlichen Umgebung“ genüge es nicht, Probleme räumlich zu verschieben. Als Jugendschützer im Bereich Medien und Werbung forderte er, ständig auf die weitreichenden Folgen von Alkoholmissbrauch hinzuweisen.

Der Fraktions- und Parteivorsitzende Hans Schindler fasste die vorwiegende Meinung der Anwesenden zusammen:
Auch wenn Präventionsmaßnahmen dazukommen, fand sich zur Zeit keine Mehrheit für das genannte Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen.
sl