Die zukünftige Kindergartenstruktur in der Gemeinde.

Veröffentlicht am 29.11.2017 in Kommunalpolitik

Die Gemeinde steht heute vor einer doppelten Herausforderung:

Sanierung UND Neubau

Die Kindergärten der Gemeinde sind, mit Ausnahme des Kindergartens Lichtblick, mehr als 20 Jahre alt - manche sogar mehr als 40.

Vor 20 Jahren aber waren die Voraussetzungen für einen Kindergarten noch ganz andere als heute.

Das mag man bedauern oder ablehnen, ist aber so vom Gesetzgeber in zahlreichen Gesetzen und Verordnungen, wie z.B. dem Sozialgesetzbuch 8, dem Kinder-betreuungsausbaugesetz, dem Kindertagesbetreuungsgesetz, dem Kinderförderungs-gesetz und weiteren vorgegeben.

Vor 20 Jahren gab es noch keinen neuen Bildungsplan, der eine lückenlose Dokument-ation der Arbeit an und mit den Kindern vorsah.

Die Kinder mussten trocken sein und durften keine Windeln mehr benötigen.

Die Kinder waren nicht über Mittag oder den ganzen Tag im Kindergarten.

Sie mussten daher nicht verpflegt werden und mussten nicht im Kindergarten schlafen.

Durch die der heutigen Gesellschaft angepassten Regelungen ist der Verwaltungs-aufwand und der Aufwand für die Betreuung der Kinder stark gestiegen.

Die meisten unserer Kindergärten und deren Räume sind für die heutigen Anforderungen und den heutigen Bedarf zu klein geworden.

Es fehlen Funktionsräume wie. Esszimmer, Schlafraum, Turnraum, Hauswirtschaftsraum, Raum für Kleingruppenarbeit usw..

Die meisten Kindergärten in unserer Gemeinde haben zwar noch Bestandsschutz, würden bei einem ev. erforderlichen Neuantrag die Betriebserlaubnis so aber sicherlich nicht mehr bekommen.

Deshalb müssen wir jetzt mit der Sanierung unserer Kindergärten beginnen und dürfen nicht länger warten.

Es ist es in diesem Gremium unstrittig, dass der Kindergarten St Raphael als erster saniert und erweitert werden soll, um die erforderlichen Funktions-räume zu schaffen

Das allein reicht aber bei Weitem nicht aus.

In den kommenden Jahren werden wir auch die anderen Kindergärten sanieren und erweitern müssen.

Als nächste müssen wir uns sicherlich Gedanken um die Kindergärten St. Maria, Christoph von Hutten und St. Josef machen.

Mit der Sanierung unserer schon vorhandenen Kindergärten ist es aber nicht getan.

Denn Bad Schönborn ist nicht nur eine Zuzugsgemeinde, sondern auch eine recht junge mit entsprechend vielen Kindern.

Dies bedeutet, dass wir nicht nur die bestehenden Kindergärten sanieren, sondern auch neue Kindergartenplätze schaffen müssen.

Nicht zuletzt, um das Risiko von Klagen auf einen Betreuungsplatz zu verhindern. Denn solche Klagen kämen die Gemeinde dann wirklich teuer.

Nach den vorliegenden Zahlen für die bestehenden Kindergärten und die durch Zuzug in den geplanten Neubaugebieten zu erwartenden Kindern sind ca. 3 Kindergartengruppen und 2 Krippengruppen, also Plätze für ca. 80 bis 95 Kinder, neu erforderlich.

Wären diese Probleme nicht durch eine Erweiterung des Kindergartens St. Raphael oder einen Anbau lösbar?

Die Kinder beim kath. Kindergarten St. Raphael unterzubringen würde bedeuten, dass dieser Kindergarten insgesamt 10 Gruppen mit ca. 172 bis 208 Kindern (je nach Belegung) beherbergen müsste.


Hier sagen uns alle Leiterinnen der christl. Kindergärten unserer Gemeinde:
mehr als 5 Gruppen und 175 bis 208 Kinder sind zu viel für einen Kindergarten!!

Also ein Neubau neben St. Raphael?

  • Die Kosten wären sicherlich die gleichen, wie bei einem Neubau in der Hebelstraße.
  • Die Kath Kirchengemeinde möchte keinen weiteren Kindergarten betreiben, wir hätten also keinen Träger für diesen Kindergarten.

Als eine relativ schnell umzusetzende Maßnahme bietet sich ein Neubau auf dem Gelände der ev. Kirche in der Hebelstraße in Mingolsheim an.

Die ev. Kirchengemeinde wäre bereit die Trägerschaft für diesen Kindergaten zu übernehmen und sich auch finanziell durch die Überlassung des Grundstücks und einen ev. Zuschuss der Landeskirche zu beteiligen.


Dies müsste aber in absehbarer Zeit geschehen, da die Kirchengemeinde das Gebäude in der Hebelstraße nicht ewig vorhalten wird, sondern sich Gedanken über eine eigene Nutzung macht und die Zuschüsse der Landeskirche durch ein Förderprogramm nur noch 2017/18 gewährleistet sind.

Des Weiteren könnte ein Spielplatzausbau für den Kindergarten entfallen, da sich in unmittelbarer Nachbarschaft bereits ein Kinderspielplatz befindet.

Dies würde zu einer Kosteneinsparung beitragen.

Diese Lösung hätte aber auch noch weitere Vorteile.

Ein Kindergarten in der Hebelstraße wäre in unmittelbarer Nähe zu den Neubaugebieten rund um den Mingolsheimer Bahnhof, also direkt dort, wo in unmittelbarer Zukunft Bedarf neu entsteht und die Kinder westlich der B3  müssten diese gefährliche Straße nicht mehr überqueren.

Im OT Migolsheim gibt es bisher keinen evangelischen Kindergarten. Durch den Neubau in der Hebelstraße würde sich daher die Kindergartenstruktur in Mingolsheim der im OT Langenbrücken angleichen.

Ein sinnvoller Betrieb des Kindergartens St Raphael während der Sanierung erscheint uns nicht möglich.

Die Kinder müssen also anderweitig bedarfsgerecht  untergebracht werden.

Wenn wir als erstes den Kindergarten in der Hebelstraße bauen, könnten wir die Kinder anschließend in diesen Kindergarten umsiedeln, den Kindergaten St. Raphael sanieren und die Kinder dann wieder zurück holen.

Deshalb sind wir der Meinung:

Es ist richtig und sinnvoll, einen entsprechend großen bedarfsgerechten Kindergartens in der Hebelstraße unter der Trägerschaft der ev. Kirchengemeinde Bad Schönborn-Kronau zu planen und anschließende die Sanierung und Erweiterung des kath. Kindergartens St. Raphael, mit den heute erforderlichen Funktionsräumen, anzugehen.

 

HS

 

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