Chronik eines Jahrelangen Kampfes

Veröffentlicht am 08.07.2012 in Service

Stellungnahme der SPD- Fraktion zum Punkt „offene Jugendarbeit in der Gemeinde“

Jugendarbeit ist ein zeitloses Thema.
Jugendarbeit gab es schon immer in den vielfältigsten Formen - auch in unserer Gemeinde.

Hauptträger waren, sind und werden vermutlich auch in Zukunft die Vereine sein.
Unser Dank gilt hier ausdrücklich allen, welche sich in der Jugendarbeit engagieren.

Ohne diese ehrenamtliche Jugendarbeit in den Vereinen wäre unser Gemeinwesen nicht finanzierbar. Die Gemeinde hat dies vor wenigen Jahren unter anderem durch die Verschiebung der Schwerpunkte bei der Vereinsförderung zugunsten der Jugendarbeit deutlich gemacht.

Aber nicht alle Jugendlichen lassen sich, aus welchen Gründen auch immer, in die Vereinsarbeit integrieren.
In unserer Gesellschaft gibt es Jugendliche die sich ausgrenzen oder ausgegrenzt werden.
Die den Halt verloren haben oder die drohen, den Halt zu verlieren.
Diese Jugendlichen nicht aufzugeben, sondern ihnen Möglichkeiten der Rückkehr, einen Ort des Vertrauens, die Chance für einen Neuanfang zu geben – das ist dann die Aufgabe von kommunaler Jugend- Sozialarbeit.

Und hier ist es wie bei den Tafeln:
Es ist schlimm, dass es sie gibt, aber es ist auch notwendig, dass es sie gibt.

Da dies so ist, hat sich die SPD- Fraktion schon seit Jahren dieses Themas angenommen

Ein paar Auszüge aus der Chronik des Themas Jugendsozialarbeit sind unerlässlich, um zu verstehen, warum wir den heutigen Tag mit Freude und Erleichterung erleben.

1987
Also vor 25 Jahren beantragt die SPD 125.000,- DM für ein Jugendzentrum im Haushalt bereitzustellen.
Der Antrag wird abgelehnt.

1988
Die SPD beantragt, Informationen einzuholen, über die Organisation der öffentlichen Jugendarbeit und deren Finanzierung.

Es geschieht nichts.

In den Folgejahren wird mehr oder weniger Erfolgreich eine ehrenamtliche Jugendarbeit in den beiden Jugendzentren Teestube Mingolsheim und Jugendtreff Langenbrücken organisiert.

Die SPD fordert immer wieder die öffentliche Jugendarbeit in die Hände von hauptamtlichen Jugendsozialarbeitern zu legen, findet aber keine Mehrheit.

1997
Auf beständiges Betreiben der SPD wird erstmals ein Betrag für kommunale Jugendarbeit im Haushalt der Gemeinde eingestellt.

1998
Die SPD stellt erstmals offiziell den Antrag, einen Jugendsozialarbeiter in der Gemeinde einzustellen.
Der Vorsitzende (Bgm. Müller) wendet sich nach wie vor gegen die Einstellung hauptamtlicher Kräfte in der kommunalen Jugendarbeit.

Die SPD zieht den Antrag zurück, da sich keine Mehrheit abzeichnet.
Im Gegenzug beschließt der Gemeinderat zur Erstellung eines Konzeptes für die Gemeindejugendarbeit eine Projektgruppe ins Leben zu rufen.

1999
Die Projektgruppe wird eingerichtet und erstellt ein Konzept.
Kernpunkt des Konzepts ist die Einstellung von hauptamtlichen Jugendsozialarbeitern.
Es werden zwei 0,5 Stellen vorgeschlagen.

Eine Umsetzung der Vorschläge erfolgt nicht.

2001
Statt eines, von der SPD geforderten Jugendsozialarbeiters, wurde auf Wunsch der Franz-Josef-Mone Schule ein Arbeitserzieher im Anerkennungsjahr für ein Jahr befristet eingestellt.
Hierbei teilen sich die Fördergemeinschaft der Mone- Schule und die Gemeinde die Kosten.
Der Arbeitserzieher ist dafür zu 50% für die offene Jugendarbeit der Gemeinde zuständig.

Diese Stelle wird jedes Jahr neu für ein Jahr ausgeschrieben..

Ein erster, wichtige Schritt war getan.

2004
Die SPD war erfreut und auch ein wenig stolz darüber, dass es nun doch gelungen war, für den Arbeitserzieher zumindest mittelfristig eine Perspektive zu finden.
Auf Drängen und auf Antrag der SPD, mit Unterstützung der Leitung der Franz-Josef-Mone Schule, wurde das Projekt Jugendsozialarbeit auf drei Jahre festgelegt.
Das drei- jährige Projekt war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.

2008
Die Fördergemeinschaft der Franz-Josef-Mone Schule zog sich aus der Finanzierung der Stelle des Arbeitserziehers zurück.
Dank der Unterstützung durch ESF- Mittel konnte die SPD- Fraktion erreichen, dass die Gemeinde nun ganz in die Finanzierung der Stelle des Arbeitserziehers einstieg.

2010
Der Arbeitserzieher, Herr Viehweg konnte endlich in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis mit der Gemeinde übernommen werden.
Die Stelle des Arbeitserziehers war endlich im Stellenplan der Gemeinde voll angekommen.
Ein weiterer wichtiger Schritt.

Die SPD fordert zum wiederholten Male, in Ergänzung zur hervorragenden Arbeit des Arbeitserziehers, Herrn Viehweg, einen Jugendsozialarbeiter einzustellen.

Feb. 2012
Die SPD stellt den Antrag im Haushaltsplan 2012 der Gemeinde eine Stelle für offene Jugend-Sozialarbeit einzurichten.

Die „Mehrheitsfraktionen“ CDU und FWV lehnen den Antrag erneut ab.

Juni 2012
Nach langen Diskussionen und vielen Anträgen hat sich die SPD- Fraktion endlich durchgesetzt!

Heute steht die Einstellung eines Jugendsozialarbeiters in einer 0,75 Stelle zur Beschlussfassung an.

Es kommt selten vor, dass einem die Arbeit als Gemeinderat so viel Spaß macht, wie uns an diesem Abend.
Es ist auch selten, dass eine Gemeinderatsfraktion nach vielen Jahren der beharrlichen unbeirrten Arbeit, nach vielen Rückschlägen und vielen kleinen Schritten, endlich den entscheidenden Schritt weiter kommt.
Die SPD- Fraktion ist daher hoch erfreut, aber auch zufrieden und stolz, dass sie nach vielen Jahren der Diskussion und nach unzähligen entsprechenden Anträgen erreichen konnte, dass heute dieser Tagesordnungspunkt zur Entscheidung ansteht.

Wir möchten aber nicht versäumen, uns bei denen zu bedanken, die wesentlich mit zum heutigen Ergebnis beigetragen haben.
Es waren unter anderen Herr Rektor Brühl von der Mone Schule und die Fördergemeinschaft der Moneschule, durch die mit der Einstellung eines Arbeitserziehers der erste Schritt in Richtung Jugendsozialarbeit in der Gemeinde gelungen ist.
Des weiteren dem ersten Polizeihauptkommisar Herrn Gerd Volland und Herrn Schuler von der Gemeindeverwaltung, die durch ihre klare und anschauliche Darstellung der Problematik nicht unwesentlich zur heutigen Entscheidung beigetragen haben.

Die SPD Fraktion stimmt natürlich dem Beschlussvorschlag zu.

Nicht ohne aber ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass für uns dieses Thema hiermit zwar einen großen Schritt vorangekommen ist, aber auch für die nächsten Jahre ein aktuelles Thema bleiben wird.

 

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